Roter Morgen, Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands/
Marxisten-Leninisten, Juni 1969, 3.Jhg, S.13,
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BILD's
Demokraten - Ben Nathan's Gorillas
Nichts trifft die Imperialisten mehr, als wenn man ihre schmutzigen
Machenschaften entlarvt, wenn Arbeiter und fortrtschrittliche
Intelligenz der kapitalistischen Länder sich mit dem Befreiungskampf
der unterdrückten Völker solidarisieren. So konnte es auch nicht
Ausbleiben, daß, als Asher Ben Nathan, Reisender in Zionismus, sich
an den Universitäten Frankfurt und Hamburg die gebührende Abfuhr
holte, die Reaktionäre aller Schattierungen wie wild über die
fortschrittlichen, den Befreiungskampf des palästinischen Volkes
unterstützenden deutschen und arabischen Studenten herfielen:
CSU-Boss Strauß: "Skandalöse Vorgänge". Bundesminister Stoltenberg:
"Für alle Deutschen beschämend". Schriftsteller Grass:
"Faschistisch". Allen voran marschierte natürlich wieder der
Springer-Konzern, der in seinen Zeitungen zum Pogrom gegen die
"neuen Juden", die linksradikalen Studenten" hetzte. BILD vom
11.6.69: "Jetzt reicht es!" "Wir können nur hoffen, daß jetzt alle
Demokraten zusammenstehen, damit die akademischen Linksfaschisten
nicht noch mehr Schaden anrichten können.“
Die "Demokraten" standen denn auch zusammen. In Frankfurt wurde bei
einem Vortrag Eli Loebls, der die imperialistische Politik des
Zionismus kritisierte, er selbst und mehrere Studenten von
bewaffneten Israelis brutal zusammengeschlagen. Mehrere von ihnen
mußten mit Rippenbrüchen, schweren Verletzungen und Mißhandlungen
ins Krankenhaus gebracht werden. In Hamburg traten Ben Nathans
Gorillas in Aktion. Moshe Katz, der Besitzer des Night-Clubs
"Revolution" auf der Reeperbahn, die Geschäftsleute Pemper und
Golinski organisierten Schlägerbanden, die sich fast ausschließlich
aus St.-Pauli-Kellnern und Zuhältern rekrutierten, die mit
Totschlägern, Bleikabeln, Schlagringen und Stöcken über unbewaffnete
palästinische Kommilitonen herfielen. Ein palästinischer Student
wurde ohnmächtig mit einer Gehirnerschütterung in die Ambulanz
getragen. Noch zwei Stunden nach Beendigung der Veranstaltung im
Hamburger Audimax verfolgten starke Trupps israelischer
Geheimpolizei und zionistischer Schläger deutsche und arabische
Studenten und drohten ihnen an, sie "fertig zu machen und
umzulegen". BILD's Demokraten.
Es ist schon eine Perfidie sondergleichen, daß ausgerechnet die, die
während der NS-Zeit mithalfen, die Voraussetzungen für den
millionenfachen Judenmord zu schaffen und heute die Redaktionen der
bürgerlichen Presse bevölkern, sich zu Fürsprechern der 'Juden’
machen. Bewußt nutzen sie das Schuldbewusstsein des deutschen Volkes
aus und münzen es um in ein Bekenntnis zum Zionismus, zur
imperoialistischen Politik Israels.
Für uns Marxisten-Leninisten ist die Sache klar. Für unsFür uns gibt
es keine Rassenprobleme, sondern nur Klassenprobleme. Wir fragen
niemanden danach, ob er Weißer, Jude, Neger, Asiate oder sonst was
ist. Für uns sind die jüdischen, wie die arabischen, wie allen
farbigen Werktätigen Klassenbrüder, mit denen wir gemeinsam den
Klassenfeind, die Unternehmer und Ausbeuter, die Monopolisten und
Imperialisten bekämpfen, egal ob sie weißer, gelber oder schwarzer
Hautfarbe sind. Immer gilt unsere Unterstützung und Solidarität dem
Befreiungskampf der unterdrückten Völker gegen ihre
imperialistischen Unterdrücker. So werden wir dann auch weiter den
Befreiungskampf des palästinischen Volkes gegen seine
zionistisch-imperialistischen Unterdrücker unterstützen, werden wir
weiter - wie schon zum Ostermarsch - gemeinsam mit den zur Zeit in
der Bundesrepublik weilenden Angehörigen der Al Fatah demonstrieren.
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