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High sein, frei sein, Terror muss dabei sein!!

Notwendige Ergänzungen zur Textsammlung Aufruhr & Revolte

AGIT 883, Nr. 19 vom 19.9.1969 S. 3 , OCR-Scan by red. trend


NAPALM UND SCHALOM

Der BJSD, die Vereinigung zionistischer Studenten in der BRD, hatte seine Exzellenz, den israelischen Botschafter Asher Ben Nathan zu einer Diskussion mit dem Thema "Frieden in Nah-Ost" in die Frankfurter Karl-Marx-Universität eingeladen.

Nicht eingeladen wurden Vertreter der revolutionär-sozialistischen Opposition Israels "Matz-Pen" und "Israca", wäre es doch diesen Genossen ein leichtes gewesen den Botschafter als Marionette des imperialistischen Zionismus zu entlarven. Aber die zionistischen Reaktionäre hatten die Rechnung ohne den SDS und die Frankfurter "AI Fatah" Gruppe gemacht. So wurde seine Excellenz doch noch so empfangen, wie sie es verdiente und gleich darauf präsentierte K. D. Wolff den über 1000 Anwesenden den Genossen Eli Löbel von "Matz-Pen". Löbel und ein Sprecher von "AI Fatah" demonstrierten mit einer Umarmung revolutionäre Solidarität, was eine Anzahl von BJSD-Anhängern, die sich als treue Lakeien ihres Herrn Ben-Nathan entpuppten, veranlaßte, Krawall anzufangen, durch den gemeinsamen Widerstand fortschrittlicher deutscher, arabischer und israelischer Studenten gelang es den rechten Zionisten nicht, die Verbrüderung der Genossen von "Matz-Pen" und "AI Fatah" zu verhindern. Zwei Tage später wurde Eli Löbel im gleichen Hörsaal während einer Diskussion von einer Übermacht BJSD-Mitglieder brutal zusammengeschlagen.

Asher Ben-Nathan, dessen Phrasen, bei einem großen Teil der Anwesenden^ nicht ankamen und die lediglich zu rhythmischen Al-Fatah-Rufen und Klatschen provozierte, retirierte gegen 21.45 durch den Hinterausgang, nicht ohne vorher die Pressevertreter darüber zu informieren, daß das alles ihn an 1934 erinnern würde.

Diese billige und verlogene Polemik ist allerdings nicht wert, daß man darüber diskutiert.
Die gesamte Presse einschließlich der FR bewies wieder ihre Unkenntnis, indem sie Anti-Zionismus mit Anti-Semitismus verwechselte und überhaupt nicht zwischen diesen beiden völlig verschiedenen Begriffen zu differenzieren wußte. Wer schließlich erlebt hatte» wie seine Exzellenz der Botschafter bei der Senghor-Demonstration während der Frankfurter Buchmesse, Junge Menschen, die praktisch als einzige gegen den Neo-Faschismus in der BR zu kämpfen bereit sind, mit Beschimpfungen wie "Ihr seid die neuen Nazis!" diffamierte (diese Beleidigung hat er bis heute nicht zurückgenommen), und wer dann erlebte, als er in der Paulskirche den Alt-Nazi Kiesinger und Lübke die Hände drückte und in die Lobhudelei auf den Afro-Faschisten Senghor einstimmte, und wer jetzt erlebte, wie er seine solidarischen jüdischen Kritiker in Zusammenhang mit der Münchener National-Zeitung bringen wollte und sie »Verräter« titulierte, der wird genug Gründe haben, die Glaubwürdigkeit und die Ehrlichkeit seiner Exzellenz anzuzweifeln.

Die Genossen von "Israca" und "Matz-Pen" werden sich allerdings durch die Lügen und Drohungen dieses Reaktionärs und der herrschenden Clique des imperialistischen, militaristischen, rassistischen, kolonialistischen und zionistischen Staates Israel nicht einschüchtern lassen und gemeinsam mit den Widerstandskämpfern der palästinensischen Befreiungsbewegungen einen neuen Staat schaffen, in denen das jüdische und das arabische Volk zusammen den Sozialismus aufbauen, um miteinander ohne Diffamierungen und Diskriminierungen friedlich zu leben und zu arbeiten.

SIEG DER VOLKSBEFREIUNGSBEWEGUNG